San Rafael, Dezember 2010
Der neue Hauptsitz von Pro Cosara steht vor der Fertigstellung
Der Bau unseres neuen Hauptgebäudes geht stetig voran. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau fertig gestellt werden und ab April 2011 möchten wir das Gebäude als neuen Hauptsitz unserer Organisation eröffnen. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schutzgebiet an dessen südlicher Spitze. Von hier aus werden wir unsere Projekte planen und organisieren sowie Schulungen und Kurse veranstalten. Zudem wird sich hier das neue Besucher- und Informationszentrum befinden und es werden Räumlichkeiten für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung stehen. Die Schaffung dieses neuen Herzstückes stellt einen wichtigen Schritt in der zunehmenden Professionalisierung unserer Organisation dar.
Pro Cosara erhält finanzielle Unterstützung aus Umschuldungsfonds
Mit dem Fonds zum Schutz tropischer Wälder in Paraguay konnten im vergangenen Jahr einige wichtige Maßnahmen durchgeführt werden. Die Mittel des Fonds stammen aus der Umschuldung von Zinsen für Staatsschulden, die Paraguay bei den USA hat. Die USA verzichten auf diese Zinsen und ermöglichen die Reinvestition in Paraguay unter der Bedingung, dass Umwelt- bzw. Urwaldschutzprojekte finanziert werden.
Pro Cosara war die erste Organisation, die Unterstüzung aus dem Fonds erhalten hat. Die durchgeführten Projekte dienen als erfolgreiches Modell und wir hoffen auf weitere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren. Aus den Mitteln des Fonds konnten für die Dauer von eineinhalb Jahren zwei unserer Parkwächter, unsere Umwelterziehungsarbeit sowie die Projekte zur nachhaltigen Landnutzung mit Kleinbauern finanziert werden.
Umwelterziehung stößt auf immer größeres Interesse
Unsere Arbeit im Bereich der Umwelterziehung können wir nun schon seit mehreren Jahren stetig ausbauen. Inzwischen arbeiten wir bereits mit 30 Schulen in der Umgebung. Damit möchten wir bei den Kindern – und damit bei der nächsten Generation – das Bewusstsein für Urwald und Umwelt fördern. Neben dem Unterricht organisieren wir Wettbewerbe, bei denen die Schulen verschönert und begrünt werden. Die schönsten Projekte dieser Art werden von uns regelmäßig prämiert, was bei den Schülerinnen und Schülern für große Begeisterung und Ansporn sorgt.
Diese Umwelterziehungsmaßnahmen stoßen zunehmend auf Interesse auch in der weiteren Umgebung. So bekommen wir inzwischen sogar Anfragen von Schulen aus Encarnación, der bedeutendsten Stadt im Süden Paraguays. Auch von Hochschulen wurden wir bereits eingeladen, um Vorträgen über unsere Arbeit zu halten.
Ausbau der Zusammenarbeit mit den Kleinbauern der Umgebung
Die Zusammenarbeit mit den Kleinbauern in der Umgebung konnte im vergangenen Jahr weiter vertieft und ausgebaut werden. Der Erfolg beruht auch darauf, dass wir viel Wert auf die Berücksichtigung der lokalen Sozialstruktur legen. Statt kommunaler Organisation wurden die Projekte in die Hand kleinerer sozialer Einheiten wie Familien- und Nachbarschaftsverbänden gegeben. Diese Form der Organisation hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt und stößt zunehmend auf Interesse und Akzeptanz.
Die Projekte mit den Kleinbauern umfassen Schulungen zu alternativen Kulturpflanzen und Anbaumethoden. Zudem verteilen wir Setzlinge von Urwald- und Nutzholzbäumen zur Aufforstung von Grundstücken und entlang der Wasserläufe und unterstützen die Einrichtung von privaten Baumschulen. Ziel ist es, eine wirtschaftliche Grundlage auf der Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft für die Kleinbauern zu schaffen. Alternativen zur meist genveränderten Soja sollen etabliert und Abnehmer für alternative Erzeugnisse ausfindig gemacht werden. Auf diese Weise sollen Rodungen überflüssig gemacht und der Druck auf das Schutzgebiet langfristig verringert werden.
Wir brauchen weiterhin Ihre Hilfe!
Neben all den Projekten, Veranstaltungen und Schulungen laufen immer unsere alltäglichen Arbeiten der Überwachung des Urwaldes. Wir müssen Löhne für Parkwächter bezahlen, führen Überwachungsflüge durch und benötigen Ausrüstungsgegenstände aller Art. Nur durch vielfältige und langfristig angelegte Maßnahmen kann der Urwald in San Rafael erhalten werden. Dafür brauchen wir weiterhin Ihre Hilfe!
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung!