San Rafael, Dezember 2011
Positive Entwicklungen bei Pro Cosara
Unsere Arbeit der letzten Jahre beginnt immer mehr Früchte zu tragen. Pro Cosara wird zunehmend professioneller und die Bekanntheit der Organisation zieht weitere Kreise. Neue Initiativen bilden sich aus unseren bestehenden Projekten und wir kooperieren mit einer Vielzahl in- und ausländischer Institutionen. Ein großer Schwerpunkt bleibt neben der Überwachung des Schutzgebietes durch unsere Parkwächter und der regelmäßigen Durchführung von Kontrollflügen die Aufklärungsarbeit in den Schulen sowie die Integration der örtlichen Bevölkerung durch unsere Kleinbauernprojekte.
Neues Ökologiezentrum eröffnet
Seit Mai diesen Jahres ist es endlich soweit: das mit Unterstützung der Universität Salamanca (Spanien) errichtete Ökologiezentrum wurde unter großem öffentlichen Interesse eingeweiht. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Schutzgebietes und ist nun unsere zentrale Anlaufstelle vor Ort. Alle Aufgaben von Pro Cosara werden hier geplant und koordiniert. Neben dem administrativen Büro befinden sich im Ökologiezentrum verschiedene Räumlichkeiten zu Veranstaltungs-, Schulungs- und Forschungszwecken. In unserem Schulungsraum wurden bereits zahlreiche Veranstaltungen für Schulklassen, Lehrer und Dozenten sowie Workshops aller Art durchgeführt. Ein Museum schafft Einblick in die Arbeit von Pro Cosara und bringt den Besuchern das komplexe Ökosystem des Atlanischen Regenwaldes mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna näher. Mit diesem Zentrum sind wir einen wichtigen Schritt hin zur zunehmenden Professionalisierung unserer Organisation gegangen.
Kleinbauernprojekte und Aufforstungsmaßnahmen zeigen Erfolge
Die Projekte mit den Kleinbauern dienen nach wie vor der Schaffung wirtschaftlicher Grundlagen auf Basis einer nachhaltigen Landwirtschaft. Verschiedene Kulturpflanzen, Nutzholzarten und angepasste Anbaumethoden sollen den Kleinbauern Alternativen zur meist genveränderten Soja bieten. Im Absatz der Erzeugnisse geben wir Hilfestellungen und können somit den Lebensstandard der Kleinbauern merklich verbessern. Dadurch werden Rodungen von Urwald zunehmend überflüssig und der Druck auf das Schutzgebiet langfristig verringert.
Im vergangenen Jahr wurden 58 ha gerodete Fläche wieder aufgeforstet. Dabei wurden über 35.000 Baumsetzlinge von Urwald- und Nutzholzbäumen unserer Baumschule verpflanzt. Wir wurden tatkräftig unterstützt von Kleinbauern, die mittlerweile auch eigene Baumschulen betreiben. Unterstützung erhalten wir außerdem von der Agrar- und Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Itapúa, mit der wir im nächsten Jahr gemeinsame Projekte beginnen werden. Auch die umliegenden Gemeinden beteiligen sich immer mehr an den Pflanzungen. Die Aufforstungen erfolgen entlang von Bachläufen und auf degradierten Flächen und sollen auch im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden. So kommen wir unserem langfristigen Ziel, der Bewaldung aller Fluss- und Bachläufe in der Umgebung des Schutzgebietes langsam näher.
Zusammenarbeit mit Universitäten ausgebaut
Unsere Organisation wird durch die bisher erfolgreichen und weiterhin vielversprechenden Projekte bekannter und unsere Arbeit wird zunehmend von Universitäten unterstützt.
Seit einiger Zeit arbeiten wir intensiv mit der Agrar- und Forstwissenschaftlichen Fakultät der Universität Itapúa in Hohenau zusammen. Die Koordination erfolgt durch eine Agraringenieurin in einem Büro vor Ort. Ziel dieser Zusammenarbeit ist zum einen die Sensibilisierung der Studenten für die Belange des Urwaldschutzes, zum anderen die Vermittlung wichtiger Einblicke und Fertigkeiten im Bereich der Aufforstungsarbeiten. Immer häufiger wird auch der praktische Teil von studentischen Forschungsarbeiten in den Bereichen Biologie, Agrar- und Forstwissenschaften in Zusammenarbeit mit Pro Cosara durchgeführt.
Großes Interesse an Umwelterziehungsprojekten
Unsere Umwelterziehungsprojekte, die wir in über 30 Schulen der Umgebung durchführen, sind nach wie vor sehr beliebt und ein großer Erfolg. Neben regelmäßigen Schulungen für Lehrer werden Informationsveranstaltungen zu Umwelt und Ökologie sowie Ausflüge ins Schutzgebiet und zu den Baumpflanzungen organisiert. Unsere Umwelterziehungsmaßnahmen werden immer weiter ausgebaut. So wurde dieses Jahr von Pro Cosara eine Broschüre zur Abfallentsorgung und -wiederverwertung erstellt, die Teil der Schulungen ist und auch in den Schulen verteilt wird. Die Kinder werden somit nach und nach an die wichtigsten Umweltthemen herangeführt. Zur Zeit lautet unser Motto in der Umwelterziehung "sauberes Trinkwasser". Gemeinsam mit den Schülern erarbeiten wir die Voraussetzungen, um diesem Ziel näher zu kommen.
Leider müssen wir immer wieder Anfragen von Lehrern ablehnen, da wir uns auf Grund unserer finanziellen Situation auf die Schulen in unmittelbarer Nähe des Schutzgebietes konzentrieren müssen. Wir hoffen, in Zukunft mehr Unterstützung für diesen wichtigen Teil unserer Arbeit zu bekommen, denn in der pädagogischen Arbeit mit Kindern sehen wir eine ganz wesentliche Chance, um langfristig ein ökologisches Bewusstsein bei den Kindern – und über diese auch bei ihren Eltern schaffen zu können.
Wir brauchen weiterhin Ihre Hilfe!
Nach wie vor sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen! Auch kleine Spenden können viel bewegen in unserem täglichen Kampf um den Schutz von San Rafael. Besonders in der Umwelterziehung können schon geringe Beträge vielen Kindern Zugang zu unseren Programmen ermöglichen. Wir brauchen nach wie vor Ihre Hilfe!
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!